„Gottvertrauen und Nächstenliebe als Arznei“
Kolpingsfamilie Schierling beging Kolping-Gedenktag, ehrte Mitglieder und spendete
SCHIERLING. Beim Kolpinggedenktag wurden Michael Amann für 65-jährige sowie Adolf Listl und Josef Drißl für 60-jährige Mitgliedschaft bei der Kolpingsfamilie geehrt. KF-Vorsitzender Martin Ehemann dankte ihnen und weiteren langjährigen Mitgliedern für ihre Treue zum Werk des Priesters und Sozialreformers Adolph Kolping. Die Kolpingsfamilie zeigte sich spendabel und spendete aus dem Erlös der Altkleider- und Papieraktion für den Unterhalt des Pfarrheims 700 Euro sowie für die Mallersdorfer Tafel 300 Euro. Beim vorausgegangenen Gottesdienst wurden die Familie von Markus Schinhanl sowie Klaus Wallner offiziell aufgenommen.
Pfarrer Josef Helm erinnerte beim Gottesdienst daran, dass die Israeliten vor zweitausend Jahren darauf warteten, von der Besatzung und Unterdrückung der Römer erlöst zu werden. Viele Wege enden an Grenzen, so der Pfarrer, doch Gott kann niemand aufhalten. Feindschaft, Hass, Neid seien die heutigen Minenfelder und Straßensperren zwischen den Menschen, die auch bewirken, dass man sich von Gott entferne. Johannes hatte als Vorbote mit der Taufe einen neuen Weg angeboten: „Nicht die Bösen zu ertränken, sondern das Böse in uns“. Bequemlichkeit, Unversöhnlichkeit, Selbstsucht, Misstrauen und das ausschließliche Suchen von Schuld und Fehlern bei anderen sei ein Teil dieses Bösen. „Nur wenn wir das Böse in uns abwaschen, kann Gott zu uns kommen und bei uns ankommen!“, so Pfarrer Helm.
Im Pfarrheim versammelten sich über 140 Mitglieder zum Kolping-Gedenktag. Vorsitzender Martin Ehemann nannte den Gründer Kolping einen „heiligen“ Menschen, auch wenn die Heilsprechung weit sei. „Kolping schenkt heute noch vielen Menschen das Heil“, so Ehemann, wenn engagierte Kolpingbrüder und –schwestern sich für sozial Schwachen einsetzen, für Bildung und Wohlstand sorgen und sich der Familien annehmen. Wenn Menschen einander helfen, dann können Tränen gewischt und Scherzen gelindert werden. „Wir Menschen wollen geheilt werden von den Wunden des Streits, der Ungerechtigkeit, der Gleichgültigkeit und der Vorurteile sowie den Wunden der Einsamkeit, der Trauer und des Todes“, sagte der Vorsitzende. Der selige Adolph Kolping sei Vorbild, denn er habe am eigenen Leib erfahren, unter welchen sozialen und religiösen Wunden die Gesellschaft seiner Zeit litt. Kolping sei ein heilender Mensch gewesen und als Arznei benutzte er Gottvertrauen und tätige Nächstenliebe.
Ehemann dankte dem ausgeschiedenen Pastoralreferent Hannes Fruth, der während der drei Jahre in Schierling Jugendgruppen aufgebaut und auch sonst viel Gutes beigetragen habe. Er erhielt als Dankeschön einen Gutschein. Als Nachfolger in der Jugendarbeit stellte Ehemann Simone Bartel und Sebastian Feigl vor. „Wir sind bei der Jugendarbeit Spitzenreiter im ganzen Bezirk Regensburg!“, so Ehemann.
Geehrte wurden mit Urkunde, Jubiläumsnadel und Gutscheinen Michael Amann für 65 Jahre, Adolf Listl und Josef Drißl für 60 Jahre, Georg Hermann und Hermann Gaillinger für 40 sowie Silvia Froschhammer für 25 Jahre Mitgliedschaft.
Dr. Michael Röder nahm zusammen mit Gabi Schwandt die Spende für die „Mallersdorfer Tafel“ entgegen und dankte für die Unterstützung. Derzeit seien über 100 Ausweise an Personen, die sich nicht selbst versorgen können, ausgegeben und darunter auch an Menschen aus Schierling. Dr. Röder
17 Kinder der KF trugen mit Engelsstimmen vom „Himmels-Blatt“ ab die Weihnachtsgeschichte in vielen kleinen Stücken vor. Jedes trat als Solist auf und zusammen wurde „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ sowie „Singen wir im Schein der Kerzen“ gesungen. Die Vorbereitungen mit den Kindern hatten Evi Reinl und Michaela Berger getroffen. Für alle Akteure gab es Riesenapplaus, viele Anerkennung und ein kleines Präsent vom Vorsitzenden Martin Ehemann. Der Kolpinggedenktag wurde mit einem Sonntagsbrunch beendet.
Fotos
01-Beim Kolpinggedenktag konnte die Kolpingsfamilie (KF) Schierling wieder neue Mitglieder aufnehmen
02-Die KF spendete insgesamt 1000 Euro, darunter 300 Euro für die „Mallersdorfer Tafel“
03-Langjährige Mitglieder wurden durch den Vorsitzenden Martin Ehemann (links) geehrt
04-Die Kinder – durchwegs Mitglieder der KF – führten das Weihnachtsspiel auf und erhielten viel Applaus
Text und Fotos: Fritz Wallner