„Wir sind Kolping“ als hoher Anspruch

Kolpingsfamilie Schierling feierte Kolpinggedenktag und nahm 22 neue Mitglieder auf

Beim Gottesdienst wurden – im Angesicht des Gründers Adolph Kolping – viele neue Mitglieder aufgenommen.

Schierling (aw). Die Kolpingsfamilie Schierling feierte am Sonntagvormittag den Kolping-Gedenktag. Dabei stand die Rückbesinnung auf den Gründer, den Priester Adolph Kolping, im Mittelpunkt der Feier, zu der fast 150 Mitglieder in den Pfarrsaal gekommen waren. Vorsitzender Martin Ehemann machte deutlich, dass der Gesellenvater Kolping „kein Schwarzseher“ war, sondern aus der Begeisterung für Jesus Christus heraus Lebensfreude vermitteln wollte. Mit 22 neuen Familienmitgliedern ist der Mitgliederstand der Kolpingsfamilie auf gut 350 angestiegen. Langjährige Mitglieder wurden geehrt und erhielten Gutscheine für einen Aufenthalt in einer Kolping-Familienferienstätte.  
Bei dem von Adolf Roßmeier, Rudolf Feigl und Christian Banse musikalisch mitgestalteten Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche erinnerte Präses Pfarrer Josef Helm an die Aufforderung „freuet euch!“, die er aus dem Gefängnis heraus an die Christengemeinde von Philippi, der ersten in Europa, gerichtet hat. Grund dieser Freude ist auch heute noch Jesus Christus, so Pfarrer Helm, und deshalb sei sie auch in jeder Lage möglich. Am Schluss des Gottesdienstes wurden die neuen Mitglieder – meist ganze Familien – aufgenommen.
Martin Ehemann freute sich über die große Beteiligung an der Feier und begrüßte besonders Präses Pfarrer Helm sowie Bürgermeister Christian Kiendl und seinen Vorgänger Otto Gascher. Ehemann erinnerte daran, dass Adolph Kolping (1813 – 1865) von seiner Herkunft her ein schlechtes Image hatte. Denn die Handwerker, zu denen Kolping als Schuster gehörte, galten als Säufer, die auf der Straße verwahrlosen, ungepflegt und ordinär sind. „Er hat erfahren, was es bedeutet, an den Rand der Gesellschaft gedrängt und ausgebeutet zu werden“, so Ehemann. Deshalb konnte er sich so authentisch für die jungen Leute einsetzen. Auch das Kolpingwerk selbst beschäftige sich heute mit seinem Image. Unter dem Thema „Wir sind Kolping“ sei eine Kampagne gestartet worden. „Nicht weil wir einen schlechten Ruf hätten, sondern um den Geist Kolpings noch wirksamer werden zu lassen in der Welt von heute!“, fuhr der Vorsitzende fort. Das Wirken der Kolpingsfamilie sei gekennzeichnet durch Freude, Mut, Gottvertrauen, Tatkraft, Begeisterung und Verantwortung und stehe damit ganz in der Tradition des Gründers. Adolph Kolping hatte es geschafft, die Begeisterung für Jesus Christus und seine Nachfolge weiterzugeben. „Mehr denn je braucht es auch heute Menschen, die für andere Verantwortung übernehmen!“, sagte Ehemann. Er mahnte die Mitglieder zur aktiven Mitarbeit. Denn „Wir sind Kolping“ sei ein Programm, das mit Leben erfüllt werden müsse. Es gehe um Bildung, Jugendarbeit, Kultur und den Einsatz für die Caritas als tätige Nächstenliebe. Die KF Schierling leiste mit Bildungswochenenden, Theateraufführungen, Vortragsabenden eine wichtige Arbeit. Im Mittelpunkt aber stehe die Familie. „Wir sind Kolping“ gelte in allen Lebenslagen. Vorsitzender Ehemann überreichte an Pfarrer Helm 500 Euro für das Pfarrheim, „damit es immer warm ist“. Außerdem hat die KF einen neuen Kicker beschafft und wird 2011 den Jugendraum grundlegend renovieren. Er freute sich, dass die Kolpingsfamilie derzeit wieder drei Jugendgruppen hat, die in erster Linie von Pastoralreferent Hannes Fruth betreut werden, dem er ausdrücklich dafür dankte. Weihnachtstrucker. Schließlich wies der Vorsitzende darauf hin, dass sich die KF wieder an der Aktion „Weihnachtgstrucker“ mit der Hilfe für die armen Länder Osteuropas beteiligt. Die Pakete können am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr im Pfarrheim abgegeben werden. Die Packliste gibt es unter www.kolping-schierling.de.
Mit einem Spiel zeigte die jüngste Jungkolpinggruppe wie der Nikolaus bei einem Urlaub auf Hawai – zusammen mit dem Osterhasen – den Schierlinger Kolpinggedenktag vergessen hat, weil er sich im Datum irrte. Die Wichteln warteten auf ihn, weil er als Überbringer der Friedens- und Freudesbotschaft unbedingt gebraucht wird. Zum Schluss kam der Bischof Nikolaus doch noch rechtzeitig und erfreute nicht nur die Kinder. Es gab viel Applaus im brechend vollen Pfarrsaal und ein dickes Lob des Vorsitzenden, der eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit wünschte. Beim abschließenden Brunch wurde in besonderer Weise die Kolpingsfamilie als familienhafte Gemeinschaft deutlich.  
Ehrungen

Für 60-jährige Mitgliedschaft wurde Oskar Sperl geehrt. Für 50 Jahre Franz Dantscher, Otto Gascher, Heinrich Prexl und Otto Urbaniak (ein langjähriger „Senior“); für 40 Jahre Christa und Josef Blüml; für 25 Jahre Elisabeth, Dr. Josef, Klaus und Oliva Kinder, Gertraud Prexl, Helga und Ludwig Listl.

 Martin Ehemann übergab an Pfarrer Helm eine Spende von 500 Euro.

 Die Kolpingsfamilie Schierling ehrte langjährige Mitglieder. V.l. Otto Urbaniak, Vorsitzender Martin Ehemann, Stellvertreter Manfred Froschhammer, Otto Gascher, Gertraud und Heinrich Prexl, Helga Listl und Franz Dantscher

Beim Spiel der Kolpingjugend wurde deutlich, wie wichtig der heilige Nikolaus ist