Theater

In Schierling gibt es schon seit der Gründung des Gesellenvereins die Tradition des Theaterspielens. Schon früher zeigten Männer und Frauen aus Schierling im Buchner-Saal (heute Gasthaus Rossmeier) ihr Können im Darstellen verschiedener Rollen.

„Bis in den Tod getreu“ Theater im Jahre 1929

Eine feste Theatergruppe in der Kolpingsfamilie Schierling gibt es, nach vielen Unterbrechungen, nun schon seit 26-Jahren.

Im Sommer des Jahres 1977 ergriff Franz Sedlmeier (der damaliger Vorstand der KF) die Initiative. Nach intensiver Suche fanden sich in der Kolpingsfamilie  viele Schauspieltalente und schon wurde das Theaterstück von H. Gnade “Bauernhochzeit beim Glöckerlwirt” einstudiert. Mit zwei Abend und einer Nachmittagsvorstellung begeisterten die neun Schauspieler die rund 500 Zuschauer im Aumeiersaal in Schierling. Diese ersten Darsteller waren Petra Völkl (Grundl), Monika Limmer( ), Renate Kargl (Aumeier), Rita Baumgartner (Schellenberg ), Bernhard Fischer, Gerhard Wrubel, Ernst Scharnagel, Franz Bartel und Manfred Geiger. Souffleur war Rudolf Hüttner, für die Bühne und das Vorhangziehen waren verantwortlich Oswald Ermel und Gerhard Banse. Die Gesamtleitung (Regie ) übernahm Franz Sedlmeier. Damals wurde mit einer Bühne gespielt die nur aus einem festen Hintergrund bestand und die Seiten wurden durch mehrere Vorhänge begrenzt. Dadurch benötigte man für das Spiel keine Türen. Bereits im nächsten Jahr beschloss man eine richtige Bühne zu bauen und die Bühnenbildner Rudolf Hüttner, Oswald Ermel und Gerhard Banse machten sich während der Herbstmonate daran, diese zu entwickeln. Pünktlich zum Theater 1978 “Die heiße Liebeserklärung” war sie fertig. Da man beim Konstruieren der Bühnenteile nicht die Schwierigkeiten der Unterbringung und des jeweiligen Aufbaus bedachte (viele erinnern sich noch an die Prozedur bis die Bühnenteile vom Dachboden des Pfarrheims geholt und auch wieder hinauf transportiert wurden) war man umso erfreuter, als bei Aufräumungsarbeiten im Dachboden des Schützenheimes etwas gefunden wurde, das wie eine Theaterbühne ausschaute. Nachdem man diese Teile von Staub und anderem Schmutz befreit hatte und sie neu bemalte, konnte man sie schon im 1980 zu dem Stück “Amor im Paradies” benutzen.

Eine große Überraschung erlebten die Zuschauer, als im dritten Akt ein neues Bühnenbild vorhanden war . Denn die neue Bühne war beidseitig bespielbar und durch ein raffiniertes, von Franz Sedlmeier entwickeltes System, aus Dachlatten und kleinen Führungseisen, Teil für Teil drehbar. Im Laufe der Jahre und der verschiedenen Bühnenbildner wurde dieses Prinzip weiterentwickelt und besteht heute noch.

In den letzten 25 Jahren gab es viele Möglichkeiten für die Bühnenbildner, (die heute aus Gerhard Eder, Manfred Froschhammer und Siegfried Pautz bestehen) in stetiger Zusammenarbeit mit den Darstellern und dem jeweiligen Regisseur, ihre Phantasien und Gestaltungskünste auszuprobieren und darzustellen, wobei einige hervorragende Bühnenbilder entstanden. Die Arbeit der Theatergruppe ist auch immer wieder mit Schwierigkeiten   verbunden, so mussten zu Beispiel einmal zwei Darsteller wegen Blinddarmproblemen ersetzt werden.

Im Jahr 1986 spielte man zusätzlich in der Fastenzeit ein ernstes Stück, bei dem 18 Darsteller auf der Bühne standen.
In den Jahren 1999/2000 brachte man zwei Luststücke  in hochdeutscher Sprache zur Aufführung.

Zum Abschluss der Ausführungen noch einen zahlenmäßigen Überblick über die letzten 26-Jahre der Theatergruppe der Kolpingsfamilie Schierling:

Es wurden 26 Theaterstücke aufgeführt und insgesamt waren dafür sechs Regisseure (Franz Sedlmeier, Gerhard Banse, Otto Urbaniak, Peter FischI, Bemhard Haslbeck, Cornelia Brückelmeier ) verantwortlich. Es kamen dabei 38 weibliche und 32 männliche Darsteller auf der Bühne zum Einsatz. Hinter der Bühne benötigte man “nur” 9 zusätzliche Personen.

Dieser kleine Rückblick auf die letzten 25-Jahre der Theatergruppe der Kolpingsfamilie Schierling ist bestimmt nicht vollständig aber im laufe der Zeit geht einiges verloren.

Als der jetzige Leiter der Theatergruppe hoffe ich, dass wir die Bevölkerung von Schierling und Umgebung noch viele Jahre mit Lustspielen verschiedener Autoren erfreuen dürfen.