Prost Onkel, bist a feiner Mensch
Theatererfolg bei der Kolpingfamilie
Schierling (ab) Zum dritten und leider letzten Mal führte die Theatergruppe der Kolpingfamilie das Stück „Des oide Schlitzohr“ im vollen Aumeiersaal auf. Bayerischer Witz des Stückes gepaart mit komödiantischem Talent der Laiendarsteller, ließen die Besucher von Anfang bis Ende ihre Lachmuskeln anspannen.
Es herrschte eine angenehme Atmosphäre im Aumeiersaal am Samstag. Wie an den anderen beiden Tagen waren die Aufführungen fast ausverkauft, und mit Vorfreude wurde das diesjährige Stück erwartet. Gerhard Banse, der zusammen mit seiner Frau Christiane, die Regie leitete und selbst mitspielte, begrüßte die Gäste und dankte allen, die zum Gelingen des Stückes beigetragen haben.
Im ersten Akt lernten die Zuschauer die Situation rund um ein Gasthaus in Bayern kennen. Die Pensionsleute Meister (gespielt von Gerhard Banse, Gudrun Mally und ihrer schönen Tochter Eva-Maria Kindler) Auf dem Hof wohnt noch ein Herr, der alte Onkel des Hausherrn (Bernhard Mally), der sein Dasein fristet, indem er gemütlich sein Bier trinkt, Kommentare abgibt und sich so immer noch gern ins Geschehen einmischt. Eine alternde Magd Fine(Monika Blüml), die ehelos geblieben ist hilft auf dem Hof mit. Da in diesem Jahr zum ersten Mal auch Feriengäste aufgenommen werden sollen, wird ein Aushilfskellner Giacomo (Michael Urbaniak) engagiert. Zuletzt darf im ersten Akt die Pfarrhaushälterin und Dorftratschn Trudel (Kathrin Lehner) ebenfalls nicht fehlen. Auch sie stellt eine verblühende Person dar, die umso mehr an den anderen auszusetzen hat. Lacher gibt es schon hier genug. Wenn sich Fine und Onkel Wortgehässigkeiten und Spöttereien zuwerfen, kommt der Wortwitz durch das Temperament der Schauspieler richtig an. Auch dem Giacomo nimmt man gerne seine Schmeicheleien um die Frauen und netten Versprecher gerne ab, so als würde er sonst nichts anderes tun. Später kommen die Gäste aus dem Ausland (außerhalb Bayerns), die wenig Gutes im Sinne haben und auch der Pfarrer bezieht ein Zimmer, um von seiner Pfarrhaushälterin Reißaus zu nehmen. Gerade der alte Onkel ist aber, der aus jeder Situation zunächst nur für sich in Form von Geld und Alkohol das Beste herausholt. Später schützt er auch die Tochter vor Eskapaden mit dem Sohn der Sommerfrischler, der eh nur auf ein Abenteuer aus war. Wie er es immer wieder schafft, hinterhältig lachend für falsche Informationen auch noch Gewinn zu schlagen, gefällt dem Publikum. Sogar die Eheleute rettet er vor drohenden Schadensklagen. Auch Fine kommt mit ihrem Talent, ein selbstbewusstes Dorftrampel mit einem schnellen Mundwerk zu spielen, beim Publikum an. Wie immer gibt es in diesen Geschichten ein Gutes Ende, hier wieder gepaart mit einem Liebespaar. Das ist nicht der Grund, warum das Publikum zum Schluss begeistert klatscht. Es bedankt vielmehr für die Schauspielkunst, die die schnellen und oft bayerisch deftigen Dialoge richtig zur Geltung haben kommen lassen. Die Besucher freuen sich deshalb schon auf das nächste Jahr.