Historie

Chronik der Kolpingsfamilie Schierling

Dank, des großen persönlichen Einsatzes, des Kooperators Lanzinger unter Mitarbeit des Diözesanpräses Lehner und einiger engagierter Schierlinger Burschen, allen voran Hans Nock, konnte am 22.10.1924 der Burschenverein Schierling gegründet werden.

Am 1. April 1927 wurde der Burschenverein in den “Gesellenverein” umgewandelt, am 1. November 1927 erfolgte die “offizielle Aufnahme in den Gesamtverein”.

In den folgenden Jahren nahmen die Aktivitäten im Verein zu.Aber dies war nur von kurzer Dauer.

Mit der Machtübernahme Hitlers begann gerade für katholische Vereine eine harte Zeit. Die monatlichen Zusammenkünfte wurden manchmal verboten, eine geschlossene Teilnahme an Prozessionen ( Fronleichnam ) war untersagt. Dadurch wurden manche Mitglieder mutlos und verloren ihre Freude am Vereinsleben. Die verbliebenen Mitglieder hielten jedoch um so fester zusammen. Dennoch musste aber auch die Arbeit im Stillen von 1937 bis 1945 ganz eingestellt werden.

Nach dem Krieg konnte unter großen Verdiensten von Pfarrer Laubmeier, der damals Vizepräses war, der Verein wieder belebt werden. Man griff dabei auf bewährte Arten der Veranstaltungen wie Theater und praktische Vorträge zurück.

Das Jahr 1953 brachte zwei Höhepunkte für die Kolpingsfamilie, am 28. Juni die Tausendjahrfeier Schierlings und am 29. Juni die 25-Jahresfeier der Vereinsgründung. Mit Gefallenenehrung, Festzug durch die Straßen von Schierling und einem Festgottesdienst sowie einer Kundgebung und Auszeichnungen für verdiente Mitglieder, wurde dieses Ereignis groß gefeiert.

Einen Höhepunkt in den Theateraktivitäten bildete die Aufführung des “Jedermann” von Hugo von Hofmannsthal im Jahre 1959.

Viele Kolpingsmitglieder leisteten beim Bau des Kindergartens St. Michael wertvolle Hilfe.

1967 reisten 25 Schierlinger unter Leitung des damaligen Präses Dr. Max Hopfner für 10 Tage nach Rom.

Einen Meilenstein in der Geschichte der Kolpingsfamilie bedeutete der Beschluss der Generalversammlung im Jahre 1971, auch Mädchen in die Kolpingsfamilie aufzunehmen. Wie notwendig dies war zeigte sich in der Folgezeit. So wurde Hannelore Spicar 1973 die erste Vorsitzende in der 75 Jährigen Geschichte der Kolpingsfamilie Schierling.

Ihr folgten sehr viele Mädchen und Frauen sowohl als Gruppenleiter als auch als Mitglieder in der Vorstandschaft.

Im Jahre 1975 erfüllte sich ein Wunsch, als das neue Pfarrheim, mit eigenen Jugendräumen für die Kolpingjugend eingeweiht wurde. An der Planung dieses Hauses wirkte auch die Kolpingsfamilie maßgeblich mit. Zu praktischen Arbeit in der Kolpingjugend wurde auch ein Werkraum eingerichtet. Der schon 1973 gegründete Familienkreis wurde 1977 in die Kolpingsfamilie integriert .

Die Kolpingsfamilie Schierling feierte vom 16.9.1977 bis zum 29.9.1977 ihr 50 jähriges Jubiläum.

Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete am Freitag den 19.9.1977, nach einer Bildmeditation in der Pfarrkirche, ein Fackelzug zum Friedhof in Schierling. Dort gedachten 140 Teilnehmer den verstorbenen Mitgliedern der Kolpingsfamilie.

Beim Totengedenken am Friedhof

Über 300 Besucher wohnten am Sonntag, den 18.9.1977 einem Orgelkonzert in der Kirche bei. Es wurden vom Domorganisten Eberhard Kraus Werke von Felix Mendelsohn-Bartholdy, Franz Liszt und Max Reger auf unserer Orgel gespielt. Am Dienstag, den 20.9.1977 referierte vor 73 Zuhörern im Pfarrheim, der Geschäftsführer des Katholikenrates der Region München Josef Brunner zu Thema: „ Auftrag und Verantwortung der katholischen Verbände in Kirche und Gesellschaft“. Er stellte dabei fest, das diese keine Randgruppen sind, sondern fest zu einer Pfarrei gehören und hier eine große Bedeutung haben sollen. Unter Leitung von Wolfgang Peter trafen sich am Donnerstag, den 22.9.1977, 125 junge Leute im Pfarrheim zu einem „Musiktreff“. Sie konnten hier den zum Teil selbst geschriebenen Texten der drei Bands zuhören.

Junge Schierlinger Musiker

Mit 150 Mitgliedern war der Pfarrsaal am 24.9.1977 zum Rückblick auf „50 Jahre Kolpingsfamilie Schierling“ in Wort und Bild recht gut gefüllt. Anhand von Fotos und Dias wurden alte Erinnerungen wieder neu geweckt. Dabei konnte Vorstand Franz Sedlmeier die ehemaligen Präses Nikolas Keil, Herrn Hundsdorfer, Max Hopfner und Klaus Poitsch begrüßen.

Zum Festtag am 25.9.1977 trafen sich um 9.00 Uhr, bei strahlendem Sonnenschein, 35 Vereine und Fahnenabordnungen in der Kellerstraße zur Aufstellung zum Kirchenzug. Darunter waren viele Ehrengäste wie z.B. der damalige Landrat Deininger, Mdl Beck, Regierungsdirektor Schmid, Bürgermeister Kattenbeck, sowie Mitglieder des Gemeinderats, Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung als auch der damalige Diözesanpräses und jetzige Bischof von Passau Wilhelm Schraml. Angeführt und begleitet wurde der Festzug vom Spielmannszug Schierling und der Kapelle Edelweiß. Der Weg führte von der Kellerstraße über die Hauptstraße, Leierndorferstraße zum Schützenhaus und zurück zur Pfarrkirche.

Den Festgottesdienst feierte Diözesanpräses Schramel als Festprediger in Konzelebration mit den Pfarrern Scheuerer, Keil, Schatz und Dr. Hopfner.

Der Gottesdienst wurde mit rhythmischen Liedern vom Jugendchor St. Nikola aus Landshut gestaltet. Der Festprediger und Pfr. Scheuerer weihten das neue Banner das von Franz Bartel getragen wurde.Nach dem Gottesdienst trafen sich die Ehrengäste und die Mitglieder der Kolpingsfamilie im Pfarrheim zum Mittagessen, das der Frauenbund vorbreitet hatte. Im Anschluss daran traf man sich mit ca. 2000 Teilnehmern zum 1. Schierlinger Pfarrfamiliennachmittag im Pfarrgarten. Unter zusammenwirken aller kath. Verbände wurde vieles geboten. Den Abschluss des Nachmittags bildete ein großes Luftballonfliegen mit über 500 Ballons. Am Abend fanden sich 175 Personen, darunter nochmals viele Ehrengäste, zum Festabend ein. Zwischen den vielen Festreden spielten Annemarie Schindlbeck und Gerlinde Schober auf dem Klavier. Den Festvortrag hielt Ernst Beier zum Thema: „Familie im Kolpingwerk“.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden zu Ehrenmitglieder Hans Dantscher, Anton Weigl und Hans Nock ernannt. Es konnten noch 24 neue Mitglieder aus dem Familienkreis und 17 aus der Kolpingjugend am Ende des Abends neu in die Kolpingsfamilie Schierling aufgenommen werden.

Die Ehrenmitglieder Hr. Weigl und Hr. Dantscher

Den Abschluss der Festwoche bildete noch ein Abschlussgottesdienst am Donnerstag, den 29.9.1977. Dabei dankte Pfr. Scheuerer allen die zu dem Fest beigetragen hatten und wünschte sich die Fortsetzung des Pfarrfamiliennachmittags in den nächsten Jahren. Damit war das Schierlinger Pfarrfest geboren.

Geschichte der KF Schierling von 1978 – 2002

Vielen ist unser 50 jähriges Gründungsfest noch bestens in Erinnerung. Es war sicher für manche Ansporn das Erreichte fortzuführen oder noch besser zu machen. Zweifellos bringen die vielen Jahre auch manche Höhen und  Tiefen mit sich aber die Kolpingsfamilie Schierling hat diese Zeit im Sinne Adolph Kolping gut überstanden. Nachfolgend eine kleine Übersicht von Ereignissen der letzten 25 Jahre. Im Februar 1978 fand, unterstützt von der Gemeinde und den Gewerbetreibenden in Schierling der größte Faschingszug „aller Zeiten“ statt. Mit dabei war auch die Kolpingsfamilie, die zwei der insgesamt 55 Gruppen und Wagen stellte. Mit dem Faschingswagen wurde auf die Zwangsverheiratung der umliegenden Dörfer mit dem Markt hingewiesen.

Faschingswagen der Kolpingsfamilie beim Faschingszug 1978

Am 9.2.1978 feierte unser langjähriger Präses, Pfarrer Scheuerer seinen 65. Geburtstag. Viele Kolpingsmitglieder kamen ins Pfarrheim um zu gratulieren. Bei der Bezirksfußballmeisterschaft im Juni 1980 erreichte unsere Mannschaft einen hervorragenden 2. Platz. Am 21.7.1980 erfolgte die Gründung eines zweiten Familienkreises; die Familie Feigl hob die Familienrunde aus der Taufe. Rund 120 Leute waren am 9. November 1980 von der Autorenlesung des Kreisheimatpflegers Josef Fendl begeistert, die vom Labertaler Dreigesang umrahmt wurde. Um Gemeinsamkeiten zwischen katholischen und evangelischen Christen zu finden hatte der Familienkreis der KF den evangelischen Pfarrer Joachim Kenzia zu einer Diskussion eingeladen. Dabei wurde deutlich, dass es in unserer Pfarrgemeinde schon viele gute Ansätze für ein Miteinander in der Ökumene gibt. Im Fasching 1981 sorgte Kolping für gute Laune bei Jung (Kinderfasching) und Alt (Altennachmittag).

Im Frühjahr 1981 wurden drei neue Jugendgruppen gebildet. Hieraus wurden bei der Generalversammlung im April 1981, 61 Jungen und Mädchen in die Kolpingsfamilie, die danach 238 Mitglieder umfasste, aufgenommen.

Im Rahmen der Neugründung der KF Alteglofsheim im Dezember

1981 übernahm die KF Schierling die Patenschaft. Als Patengeschenk wurde dabei ein Gemälde von Adolph Kolping überreicht.

Übergabe des Patengeschenks an den Vorsitzenden Josef Meilinger

Rund 20 KF-Mitglieder besichtigten im Juni 1982 die Mittelbayerische Zeitung und konnten dabei einen Überblick über die Technik der Zeitungsherstellung gewinnen. Jeder Teilnehmer bekam ein druckfrisches Exemplar vom nächsten Tag. Mit einer Wurfbude nahm die Kolpingjugendgruppe am Weizenbierfest der T&T-Brauerei teil. Auch Fürstin Gloria hatte ihren Spaß dabei.

1984 ging Kolping auf große Fahrt. 33 Mitglieder machten sich auf nach Fulda um am Grab des Hl. Bonifatius einen Gottesdienst zu feiern. Nach einer Domführung ging es weiter nach Oberwesel wo im Kolpingshaus auf der Schönburg zusammen mit vielen Gespenstern übernachtet wurde. Nächste Station war Köln. Dort wurde in der Minoritenkirche am Grabe von Adolph Kolping, zusammen mit dem Generalpräses Heinrich Festing eine Hl. Messe gefeiert. Neben einer Stadtführung und Gesprächen mit Vertretern des internationalen Kolpingwerkes stand danach die Besichtigung des Geburtshauses von Adolph Kolping in Kerpen auf dem Programm. Auf Einladung unseres Wahlkreisabgeordneten besuchten wir am nächsten Tag den Deutschen Bundestag in Bonn und nahmen an einer Plenarsitzung teil. Den Abschluss bildete eine Schifffahrt auf dem Rhein und eine Weinprobe.

Gottesdienst am Kolpinggrab 1984